Was ist eine Drückjagd?

Eine Drückjagd ist, anders als die klassische Ansitzjagd, eine bewegte Gesellschaftsjagd, die vorwiegend auf Schalenwild ausgerichtet ist. Mithilfe von Treibern und meist auch Jagdhunden wird das Wild langsam aus der Dickung, beispielsweise

  • einem Wald
  • Dickicht oder
  • (Maisfeldern)

gedrückt. Verlässt es die unwegsame Deckung, kann es optimal von den Jägern, die die bejagte Fläche abstellen, angesprochen werden. Die genaue Beobachtung ist Grundlage einer waidgerechten Jagdausübung. Das Wild verlässt die Deckung während einer Drückjagd langsam und auf gewohnten Wechseln. Bei einer sogenannten Ansitzdrückjagd sitzen die Jäger auf Ansitzvorrichtungen.

Was müssen Sie bei einer Drückjagd beachten – eine Checkliste

Genaue Planung und eine durchdachte Taktik sind für eine erfolgreiche Drückjagd wichtig. Vor Beginn ist es als Jagdleiter ratsam, zunächst eine Drückjagd-Checkliste zu erstellen. Diese sollte unter anderem folgende Informationen enthalten:

Jagdgebiet

erledigt

Prüfung der bejagten Fläche bezüglich Größe und Übersicht

 

Jäger aus Nachbarrevieren informieren

 

Einholen von Genehmigungen für Absicherung von Wanderwegen und Straßen

 

Absicherung der Wanderwege und Straßen

 

Teilnehmer

 

Festlegen der Anzahl an Jagdteilnehmern, Treibern, Nachsucheführern und Jagdhunden

 

Einladung der Teilnehmer

 

Schützenstände

 

Planung von Stand- und Ansitzplätzen, auch in Hinblick auf die Sicherheit

 

Kontrolle des Schussfeldes, ggf. freischneiden

 

Aufstellung von mobilen Ansitzvorrichtungen (für die Ansitzdrückjagd)

 

Jagdtag

 

Kontrolle von Jagdscheinen und ggf. Schießnachweisen sowie Einteilung der Schützen

 

Organisation des „Schüsseltreibens"

 


Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei nicht um eine allumfassende Checkliste handelt, sondern die Tabelle Ihnen hauptsächlich als Gedankenstütze dienen soll.

Liste zum Herunterladen und Ausdrucken (PDF): Checkliste Drückjagd

Die Teilnahme an der Drückjagd – so bereiten Sie sich vor

Werden Sie als Gast zu einer Drückjagd eingeladen, sollten Sie ein paar Hinweise beachten. Als Waffe dient eine Drückjagdwaffe mit ausreichend großem Kaliber. Das Wild wird bei Drückjagden in der Regel auf kürzere Distanzen erlegt. Um optimal vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, sollten Sie sich vorher durch Üben auf dem Schießstand mit Ihrer Waffe vertraut machen. Regelmäßiges Training ist auch außerhalb der Drückjagdzeit sehr wichtig.

Eine weitere wichtige Voraussetzung ist die richtige Jagdausrüstung. Um von anderen Jagdteilnehmern deutlich wahrgenommen zu werden, gehört zur Drückjagd-Kleidung unter anderem Warnkleidung in Form von beispielsweise Westen und Hutbändern. Des Weiteren ist es aufgrund der unbeständigen Wetterlage zur Drückjagdzeit ratsam, wetterfeste Kleidung und wasserundurchlässiges Schuhwerk zu tragen.

Für eine erfolgreiche Drückjagd und die passende Kleidung haben wir Ihnen eine Auswahl an geeigneten Produkten zusammengestellt:

Der Jagdtag – Tipps für eine erfolgreiche Jagd

Haben Sie die Vorbereitungen erfolgreich abgeschlossen und wurden am Tag der Drückjagd auf Ihre Position abgestellt, sollten Sie die folgenden Aspekte beachten, um die Chancen auf einen Jagderfolg zu erhöhen:

Prüfung Ihrer Position

Zunächst sollten Sie sich Ihren Stand genau anschauen und durchdenken, aus welcher Richtung das gedrückte Wild Sie anwechseln könnte. Auch der Standort der Mitjäger muss Ihnen bekannt sein, um eine Gefährdung dieser auszuschließen. Ferner ist selbstverständlich auch bei Drückjagden auf  Kugelfang zu achten. Ergänzend dazu sollten Sie die Entfernungen des Schussfeldes abschätzen, um einen waidgerechten Schuss antragen zu können. Als Hilfsmittel bieten sich Laserentfernungsmesser sehr gut an.

Aufmerksam beobachten

Kommt nun Wild in Anblick, reagieren Sie schnell, aber nicht überstürzt. Die Drückjagd soll ein sicheres Ansprechen des Wildes ermöglichen. Dann und auch nur dann bewegt sich der Abzugsfinger.

Der richtige Schuss

Nicht immer ist ein Schuss möglich. Ist die Schussdistanz zu groß, beziehungsweise zu unübersichtlich oder läuft das Wild zu kompakt, sollten Sie den Finger gerade lassen. So vermeiden Sie eine Nachsuche. Selbst der bloße Anblick von Wild in seinem natürlichen Lebensraum ist ein schöner Erfolg, den heutzutage längst nicht mehr alle Menschen kennen.

Die Versorgung und Bergung des geschossenen Wildes

Haben Sie ein Stück Wild beschossen und ist dieses nicht unverzüglich verendet, so merken Sie sich die ungefähre Stelle, um sie nach der Jagd unverzüglich Ihrem Gruppenführer, dem sog. "Ansteller", mitzuteilen.

Zum Transport bieten Bergehilfen eine deutliche Arbeitserleichterung. Achten Sie beim Versorgen des Wildes auf die Wildbrethygiene.