Trophäen abkochen: Sinn und Zweck der Prozedur
Es gehört zum Brauchtum, nach dem waidgerechten Erlegen eines männlichen Stückes Schalenwild, die Trophäe und einen Teil des knöchernen Schädels haltbar zu machen und fachgerecht zu präparieren. Dies geschieht zunächst durch das Auskochen des Schädels. Für diesen Vorgang gibt es unterschiedliche Beweggründe.
Es zählt zum jagdlichen Brauch und ist – wie auch der letzte Bissen oder das Verblasen einer Strecke oder das Schüsseltreiben – ein Ausdruck von Respekt vor der Kreatur.
Das Abkochen des Schädels ermöglicht die Herstellung einer optisch ansprechenden Trophäe, mit welcher der Waidmann zum Beispiel auch an Hegeschauen teilnehmen und so die erfolgreiche Hegearbeit in seinem Revier dokumentieren kann.
Darüber hinaus ist das Ergebnis der Präparation ein überaus dekorativer und wertvoller Wandschmuck, der sich gemeinsam mit den Waffen erlegter Keiler, mit einer Schwarte vom Schwarzwild, mit dem Jagdhorn oder mit einem präparierten Stück Federwild, eindrucksvoll präsentieren lässt.