Checkliste Motorsägenkurs: Schutzausrüstung für sichere Kettensägenarbeit

KWF-Prüfzeichen informiert über Sicherheitsstandards

Grundsätzlich sind die KWF-Prüfzeichen (KWF Standard und KWF Profi) ein hilfreicher Anhaltspunkt für geprüfte Forstausrüstung. Diese Prüfzeichen zeigen, dass die nötigen Sicherheitsanforderungen vollauf erfüllt wurden.

Der professionelle Anwender achtet auf das KWF-Profi-Siegel, welches zusätzlich zu hohen Sicherheitsstandards auch eine gute Ergonomie bescheinigt.

Die Anforderungen sind durchweg noch höher als für den KWF-Standard-Test, der vor allem für den privaten Gelegenheitsnutzer gedacht ist. Mehr Informationen zum KWF-Prüfzeichen gibt es auf der offiziellen Homepage.

Welche Schutzausrüstung benötige ich beim Motorsägenkurs?

Grundsätzlich erfahren Sie die geforderte Ausrüstung bei Ihrem jeweiligen Kursveranstalter. Sie können aber sicher sein, dass dieser auf folgende Schutzausrüstung achten wird:

1. Kopfschutzkombination für Motorsägenführer

Diese besteht aus einem Kunststoffhelm in Warnfarbe (meist gelb oder orange), einem Netzvisier und passendem Gehörschutz. Die Helmkombinationen schützen vor Holzsplittern, Lärm und in gewissen Grenzen auch vor herabfallenden Ästen.

2. Schnittschutzhose als Latzhose oder Bundhose

Die Schnittschutzhose ist ein unverzichtbarer Bestandteil der persönlichen Schutzausrüstung. Lange Fasern wickeln sich bei Kontakt mit der Sägekette um die Antriebsteile der Motorsäge und stoppen diese. Die Beine gehören zu den gefährdetsten Teilen bei der Motorsägenarbeit, daher niemals ohne eine solche Hose mit der Motorsäge arbeiten.

3. Arbeitshandschuhe für die Motorsägenarbeit

Entgegen vieler Behauptungen sind Schnittschutzhandschuhe bei der Motorsägenarbeit am Boden weder vorgeschrieben, noch üblich. Die Praxis hat gezeigt, dass die meisten Verletzungen an anderen Körperteilen auftauchen. Bei richtiger Anwendung der Motorsäge, d. h. beide Hände an den Griffen, sind Schnittverletzungen an den Händen eher unwahrscheinlich.

4. Schuhwerk mit Schnittschutz und Zehenschutzkappe

Einsteiger und Gelegenheitsnutzer sind mit wasserdichten Schnittschutz­gummistiefeln gut beraten. 

Sie sind etwas günstiger als Lederstiefel, allerdings bei längerer Tragezeit mitunter nicht so komfortabel. Die Schutzwirkung ist dennoch voll erfüllt. Grobstolliges Profil sorgt bei Schnittschutzschuhen für sicheren Stand bei der Waldarbeit.

5. Waldarbeitsjacke gegen Witterungseinflüsse

Je nach Witterung haben sich Faserpelzjacken, dünne Waldarbeitsjacken oder Kombinationen daraus sehr bewährt. Diese Kleidung enthält zumeist keine Schnittschutzelemente. Dafür schützt sie vor Wind, Kälte, Regen und dergleichen. Jacken mit zusätzlichem Schnittschutz empfehlen wir bei Hubsteiger- und Kletterarbeiten mit der Motorsäge (spezielle Arboristen-Ausbildung nötig!).

Motorsägenarbeit: Schutzausrüstung allein reicht nicht!

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Auch mit bestandenem Motorsägenschein sollten Sie die eigenen Kenntnisse nicht überschätzen und folgende Punkte unbedingt beachten:

  • Niemals alleine mit der Motorsäge arbeiten!
  • Ausgeprägte Vor-, Rück- oder Seithänger sowie Starkholz und Bäume mit Fäulnisanzeichen sind und bleiben Sache des Profis!

Weitere Informationen zur fachgerechten und effektiven Brennholzaufbereitung finden Sie in unserem Blogbeitrag zum Thema Werkzeuge für die Motorsägen-Arbeit.

Wir wünschen Ihnen „Gut Holz“ und allzeit unfallfreie Waldarbeit.

Ihr Grube-Team